NHP-Kurs 1

Anton Kummer • 16. Februar 2025

Neurotransmitter und Neurohormone: Die Rolle von KMO und IDO in der Neuromodulation

Neurotransmitter und Neurohormone sind essenzielle biochemische Botenstoffe, die die Funktion unseres Nervensystems regulieren. Sie beeinflussen nicht nur die neuronale Kommunikation, sondern haben auch weitreichende Auswirkungen auf Stimmung, Kognition und Immunsystem. Zwei Enzyme, die in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle spielen, sind Kynurenin-3-Monooxygenase (KMO) und Indolamin-2,3-Dioxygenase (IDO). Diese sind Teil des Kynurenin-Stoffwechsels und beeinflussen die Balance von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und Glutamat.


Die Bedeutung von Neurotransmittern und Neurohormonen


Neurotransmitter sind chemische Signalstoffe, die an der Synapse freigesetzt werden und durch Bindung an Rezeptoren die Erregbarkeit von Nervenzellen steuern. Bekannte Neurotransmitter sind:


  • Serotonin – fördert Wohlbefinden und reguliert Schlaf sowie Appetit
  • Dopamin – spielt eine Schlüsselrolle bei Motivation und Belohnung
  • Glutamat – der wichtigste exzitatorische Neurotransmitter, essenziell für Lernprozesse
  • GABA – der wichtigste inhibitorische Neurotransmitter, der für Entspannung und Stressreduktion sorgt


Neurohormone hingegen werden in spezialisierten neuronalen Zellen gebildet und über das Blut zu Zielorganen transportiert. Dazu zählen:


  • Oxytocin – beeinflusst soziale Bindungen und emotionale Verarbeitung
  • Adrenalin/Noradrenalin – steuern die Stressreaktion des Körpers


KMO und IDO: Schlüsselenzyme im Kynurenin-Stoffwechsel


Der Kynurenin-Stoffwechsel ist ein zentraler biochemischer Pfad, der aus der Tryptophan-Verstoffwechselung resultiert. Tryptophan ist eine essenzielle Aminosäure, die nicht nur für die Proteinsynthese, sondern auch für die Bildung von Serotonin und Melatonin benötigt wird.


  • IDO (Indolamin-2,3-Dioxygenase) ist ein Enzym, das Tryptophan in Kynurenin umwandelt. Es wird durch entzündliche Prozesse und Immunsignale reguliert. Eine übermäßige Aktivität von IDO kann zu einer Reduktion von Serotonin führen und so depressive Symptome verstärken.
  • KMO (Kynurenin-3-Monooxygenase) katalysiert die Umwandlung von Kynurenin in 3-Hydroxykynurenin. Dies beeinflusst das Gleichgewicht zwischen neuroprotektiven (Kynureninsäure) und neurotoxischen (Quinolsäure) Metaboliten. Eine Fehlregulation von KMO kann zu neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson beitragen.


Komplementärmedizinisch-therapeutische Ansätze


Ein Ungleichgewicht im Kynurenin-Stoffwechsel ist mit verschiedenen neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen assoziiert, darunter:


Depression – Reduzierte Serotonin-Spiegel durch überaktive IDO

Schizophrenie – Ungleichgewicht zwischen neuroprotektiven und neurotoxischen Metaboliten

Multiple Sklerose – Entzündungsgetriebene Dysregulation des Kynurenin-Pfads

Nervenschäden - Produktion neurotoxischer Substanzen

u.v.m


Daher wird intensiv an pharmakologischen Interventionen geforscht, die IDO- und KMO-Inhibitoren zur Modulation des Neurotransmitterhaushalts einsetzen. In diesem Kurs lernten die Teilnehmer anhand von Laboranalysen Ursachen der Störungen und mittels Einsatz natürlicher Substanzen, ein Ungleichgewichte in diesen Systemen gezielt ausgleichen zu können.


Fazit

Neurotransmitter und Neurohormone spielen eine entscheidende Rolle in der Regulierung unserer neuronalen Funktionen und unseres emotionalen Wohlbefindens. Die Enzyme IDO und KMO haben dabei eine Schlüsselfunktion im Kynurenin-Stoffwechsel und können sowohl positive als auch negative Effekte auf die Neurochemie haben. 

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